Darjeeling Tee

Was ist Darjeeling-Tee?

Darjeeling gehört zu den Schwarztees: Die Teeblätter werden im Gegensatz zu Grünem oder Weißem nach der Ernte fermentiert. Doch sein Geschmack ist außergewöhnlich, blumig, leicht und oft mit einem ganz leichten Muskat-Aroma, was ihn unter den Schwarztees einzigartig macht und dazu führt, dass Darjeeling von vielen Tee-Experten als die beste der Welt bezeichnet wird. Das liegt einerseits an seiner Herkunft und andererseits an den Erntezeiten. Denn kühle Temperaturen und große Höhe sorgen für hocharomatische Teeblätter, die von Kennern weltweit sehr geschätzt werden.

Herkunft

Darjeeling liegt in Nordindien im Bundesstaat Westbengalen. Der Engländer Arthur Campbell war es, der die Teepflanze in die Region brachte und nach erfolgreichem Anbau 1864 die Darjeeling Company gründete, die seine Landsleute mit dem feinen Tee belieferte.

Einige der rund 90 Teegärten der traditionellen Teeregion wurden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet. Zum Vergleich: In Assam gibt es gut 800 Teegärten. Das Besondere hier: Der Tee wird auf Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.100 m an den Südhängen des Himalayas angebaut, in einer Lage, die es auf der Welt kein zweites Mal gibt. Die Höhen haben Auswirkungen auf das Aroma des fertigen Tees. Die Blätter wachsen sehr langsam, da sie ständig in kalten Nebel gehüllt sind. Während der Wachstumsperiode gedeihen die Pflanzen an warmen Tagen und kühlen Abenden. Diese Witterungsbedingungen fördern das intensive Aroma der Blätter. In Darjeeling werden überwiegend die kleinblättrige Varietät Camellia sinensis – mit fünf bis acht cm großen Blättern - als auch Hybride der großblättrigen Varietät assamica – mit bis zu 20 cm großen Blättern - angebaut.

Um die besondere Qualität dieser Teesorte zu bewahren, ist die geografische Herkunftsbezeichnung Darjeeling gesetzlich geschützt. Ein Darjeeling-Tee darf nicht mit anderen Sorten, Tees aus anderen Regionen oder Zutaten wie Bergamotteöl gemischt sein. Außerdem darf nur Schwarzer Tee das Herkunftssiegel tragen.

Erntezeiten von Darjeeling-Tees

Tee wird dreimal im Jahr geerntet, mit einer Ruheperiode zwischen den Erntezeiträumen. Jeder Flush (Ernte) bzw. jede Blühphase der Pflanzen hat einen bestimmten Charakter. Wahrscheinlich bei keiner anderen Teesorte hat der Zeitpunkt der Ernte einen so großen Einfluss auf Geschmack und Aroma wie bei Darjeeling Tees. Der First Flush ist am pikantesten, der Second Flush ist komplexer, und den Autumnal Flush prägen tiefe Malzaromen.

Gepflückt wird - wie es für Premiumtee üblich ist - nach dem „Two leaves and one bud“-Prinzip: nur die Knospe und die zwei frischesten Blätter. Besonders ist in Darjeeling aber: Während Männer vorwiegend in den Teefabriken arbeiten, sind es überwiegend Frauen, die die Teeblätter pflücken.

First Flush

Jeder, der sich mit der Teewelt beschäftigt, hat wahrscheinlich schon vom First-Flush-Darjeeling gehört. Damit sind Tees gemeint, die aus der ersten Ernte des Jahres stammen. Diese Ernte findet zwischen März und April statt. Dass dieser Tee so besonders schmeckt, liegt an der langen Winterpause: Die Teepflanzen erholen sich, und die frischen, neuen Blätter liefern den einzigartigen Geschmack, spritzig, zart blumig und frisch. Der First-Flush-Darjeeling gehört zu den begehrtesten – und auch teuersten – Teesorten der Welt und ist meist ganz schnell ausverkauft.

Second Flush

Die Tees aus der Ernte zwischen Anfang Juni und Anfang Juli werden als die Königsklasse des Darjeeling bezeichnet. Nach der ersten Ruhephase und ausgiebigen Regenfällen wurden die steilen Hanglagen der Teegärten mit Feuchtigkeit versorgt und die Teepflanzen hatten Zeit zur Regeneration. Mit frischer Energie und steigenden Temperaturen zeigt sich die Natur jetzt von ihrer schönsten Seite. Überall grünt und blüht es, eine Vielzahl an Insekten findet Nahrung im Überfluss. Das ist die Stunde für eine ganz besondere Zikadenart, die sich vom Saft von Teeblättern ernährt. Mit dem Anstechen der Teeblätter löst sie eine frühzeitige, natürliche Fermentation aus. Einst als fehlerhafte Blattqualität aussortiert, erkannte man per Zufall den besonderen Reiz dieser Tees: ein besonders fruchtiges und lang anhaltendes Muskatel-Aroma, einen bernsteinfarbenen Teegenuss, der sich weder durch Zucker noch Milch steigern lässt.

Autumnal

Zur Monsunzeit wird in Darjeeling meist nicht geerntet – erst ab Oktober gehen die Teepflückerinnen wieder in die Teegärten. Die Herbsternte findet von Oktober bis November statt, bevor die Teepflanzen in die Winterpause geschickt werden. Die Autumnals sind wieder feiner und eher kräftig, allerdings nicht ganz so aromatisch wie die vorhergehenden Ernten, die Tassenfarbe ist goldgelb.

Darjeeling-Tee richtig zubereiten

Darjeeling wird wie jeder mit sprudelnd kochendem Wasser zubereitet. Auf der Verpackung finden Sie die Angaben zur Menge der Teeblätter auf eine Tasse genauso wie zur Ziehzeit. Um den feinen Geschmack des Tees vollends genießen zu können, empfehlen wir weiches Wasser.

Ausprobieren gehört beim Teegenuss einfach dazu: Variieren Sie Ziehzeit und die Teemenge, bis Sie den für Sie perfekten Geschmack nach Ihrem Tee-Champagner gefunden haben. 3 bis 5 Minuten sind laut Tee-Experten optimal, aber es ist immer das erlaubt, was Ihnen schmeckt!

Das Gleiche gilt auch für die Zugaben zu Ihrem Darjeeling. Den First Flush würden wir ganz pur genießen, während der Autumnal gerne auch mit Kandis oder Milch getrunken werden. Die Entscheidung jedoch, wie Sie Ihren Lieblingstee trinken, ist eine Frage Ihres persönlichen Ge